Implandata Ophthalmic Products GmbH gewinnt ersten Preis bei der Medizintechnik-Messe Medica

Düsseldorf, Deutschland 17. November 2021

Schon die Nominierung fühlte sich wie ein Sieg an: „Von 300 Bewerbungen unter die ersten zwölf zu kommen, das ist doch auch schon eine Leistung“, hatte sich Max G. Ostermeier vor der Reise zur Medizintechnik-Messe Medica gesagt. Seine Firma Implandata aus Hannover war auf der Shortlist des „Healthcare Innovation World Cup“ gelandet, eines internationalen Preises für neue Medizinprodukte, der auf der Medica ausgelotet wird.

Doch nach der Präsentation der Finalisten stand fest: Implandata ist der Gewinner des Wettbewerbs. „Das sorgt für Wind unter unseren Flügeln“, sagt Ostermeier. Mit der Lösung „EyeMate“, die GrünerStar-Patienten hilft, ihren Augeninnendruck selbst zu überwachen, überzeugte das Unternehmen die Jury. Auch der Forschung kommt die Messung zugute, denn die Messdaten können in einen Cloudspeicher übertragen werden.

Bahman Doaeian, Gründer des finnischen Start-ups Phonolyser, fährt ebenfalls mit einem gewonnenen ersten Platz und einem guten Gefühl zurück nach Hause. Das vor knapp vier Jahren gestartete Unternehmen entwickelt ein Diagnosegerät für Neugeborene, das zuverlässig alle Ausprägungen eines angeborenen Herzfehlers aufspüren soll. Das Team triumphierte in der „Medica Start-up-Competition“, dem zweiten Start-up-Wettbewerb der Medica. „Der Preis kommt genau zur richtigen Zeit“, sagt der ausgebildete Ingenieur Doaeian.

Junge Firmen suchen die globale Bühne

Denn die Auszeichnung stellt die Sieger – und auch die weiteren Platzierten in den Wettbewerben – in das Scheinwerferlicht der Medizinwelt. Etwa 3000 Aussteller sind auf der Medica zu Gast, fast 500 auf der angeschlossenen Zulieferermesse Compamed. Die Firmen stammen aus etwa 70 Ländern – die Veranstaltungen gehen morgen offiziell zu Ende. Und neben etablierten Unternehmen präsentieren sich auch zahlreiche aufstrebende TechFirmen auf dem Messegelände.

Sie alle suchen nach Kontakten: zu Industriepartnern, potenziellen Kunden, möglichen Investoren. Denn nach langen Jahren der Entwicklung und Studienerstellung, die gerade im Gesundheitsbereich üblich sind, müssen die jungen Firmen irgendwann an ihrer Sichtbarkeit arbeiten. Implandata etwa bastelt seit etwa einem Jahrzehnt an der Idee, die mit gewöhnlichen Reifendrucksensoren begann. Heute werden die weiterentwickelten Chips in das Auge von Glaukom-Patienten implantiert. Durch ein Messgerät in Fernbedienungsgröße, das vor das Auge gehalten wird, wird der Chip aktiviert – und sendet den Messwert an den Patienten und über eine Cloud an den Arzt. Statt drei bis vier
Messungen im Jahr sind so hunderte Messpunkte möglich, die Krankheit wird so viel engmaschiger überwacht.

Im Juni erhielt das Unternehmen aus Hannover seine CE-Zertifizierung, parallel arbeitet das Team an einer Zulassung in den USA. „Wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir in die kommerzielle Phase hineingehen“, sagt Implandata-Gründer Ostermeier, „da wollen und müssen wir mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben.“


Auszeichnung mit direkten und indirekten Effekten

Die Teilnahme an Wettbewerben ist dabei eine mögliche Strategie, um auf sich aufmerksam zu machen. Und sie wirkt: Start-ups, die in den Vorjahren bei Medica-Ausschreibungen mitgemacht haben, bestätigen das. Erstens bringen Auftritt und Präsentation vor der Jury einen Lerneffekt: „Man lernt beim Pitch, auf verschiedene Fragen einzugehen“, berichtet Lukas Liedtke, Mitgründer des Start-ups Kamedi. Die Karlsruher traten 2019 mit ihrem „Heat-it“-Stick an, der als Smartphone-Anhängsel den Schmerz von Insektenstichen neutralisieren soll; es reichte für den dritten Platz. Zweitens sorge der Messeauftritt für wertvolle Kontakte: Kamedi kam auf der Medica mit seinem heutigen Vertriebspartner für Slowenien ins Gespräch.

Drittens kann die Auszeichnung auch für einen Imageschub sorgen. Im vergangenen Jahr siegte beim „World Cup“ das Bayreuther Start-up Incontalert, deren nicht-invasiver Sensor den Füllstand der Blase überwacht. Man habe sich intensiv auf Messen und bei Accelerator-Programmen präsentiert, während man sich auf die Finanzierungsrunde vorbereitet habe, sagt Mitgründer Jannik Lockl – jeder Auftritt und jede Erwähnung habe beim „Aufhübschen“ geholfen. Ob bei reinen Geldgebern, Industriepartnern oder möglichen strategischen Investoren: „Am Ende des Tages ist man dadurch bei denen im Hinterkopf“, so Lockl.


Viel Ruhm, kaum Reichtum

Für die diesjährigen Sieger müssen sich die Effekte erst noch einstellen. Unmittelbar nach dem Pitch hätten sich erste Gespräche neben der Bühne ergeben, weitere Kontaktanfragen seien bei LinkedIn aufgetaucht, berichtet Phonolyser-Gründer Doaeian.

Das Preisgeld ist hingegen meist nur ein nettes Zubrot in dem kapitalintensiven Segment: Implandata erhält trotz des ersten Platzes erstmal keine direkte Zahlung, hat aber im nächsten Jahr bei einer weiteren Prämierung noch die Chance auf 10.000 Euro – in dem Start-up stecken heute bereits 17 Millionen Euro Investorengelder. Für das finnische Team um Doaeian gibt es 2000 Euro: „Das Preisgeld könnte bei solchen Wettbewerben ruhig ein bisschen höher sein“, sagt der Gründer, „schließlich kostet bei uns Hardware-Start-ups jeder Entwicklungsschritt eine Menge Geld.“

von Manuel Heckel, 17.11.2021, 17:12 Uhr

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Bild: Die Gewinner des „Healthcare Innovation World Cup“ (von links nach rechts): Dmytro Gazda, Gründer von Esper Bionics (Ukraine), Max G. Ostermeier, Gründer von Implandata (Deutschland), Hanna Sjöström, Gründerin von GPX Medical Neola (Schweden).

 


About Glaucoma – the leading cause of irreversible debilitating vision loss worldwide

Glaucoma is an age-related chronic eye disease, where elevated pressure in the eye causes irreversible damages to the optic nerve, leading to progressive loss of eyesight and potentially blindness. Current practice of typically seeing patient in 2-4 office visits per year is insufficient to prevent vision loss for many patients, as disease status and therapy effectiveness between office visits is not known. Though doctors have a wealth of treatment options, ineffective therapies and disease progression results in preventable loss of eyesight.

About the EYEMATE™ System

EYEMATE is the first-of-its-kind CE-marked and clinically-validated system for continual, remote monitoring and management of glaucoma patients. Implandata’s proprietary biosensors and cloud-based, AI-system alert patients and their eye doctor in real-time of uncontrolled glaucoma, enabling real-time therapy adjustment to prevent vision loss.

About Implandata Ophthalmic Products

Implandata, based in Germany and the USA, is a digital health company dedicated to improving the life of millions of glaucoma patients. Breakthroughs in biosensing, telemetry and data analytics led to the EYEMATE system. The CE-marked EYEMATE system is in use at leading eye centers in Europe. Untouched huge market opportunities in North America and China will be approached in the very near future.

Contact

Implandata Ophthalmic Products
Max Ostermeier, CEO
mostermeier@implandata.com
www.implandata.com

 

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